Aufruf

Aktuell ist die Lage besonders belastend für alle Beteiligten. Der Arbeitskampf der studentischen Beschäftigten geht in die heiße Phase: Die Berliner Hochschulen werden zwei Wochen lang bestreikt! Verantwortlich für all die streikbedingten Einschränkungen und Ausfälle sind die Hochschulleitungen. Sie sind nicht gewillt, den Tarifkonflikt durch ein zukunftsfähiges Angebot beizulegen. Die Politik schaut dabei zu und zieht sich scheinheilig auf die Tarifautonomie zurück.

✏ Wir fordern: Die Beendigung des Tarifkonfliktes, indem die Forderungen der studentischen Beschäftigten erfüllt werden!

✏ Wir fordern: Das Auffangen der Streikfolgen durch die Hochschulen, z.B. Nicht-Anrechnung von Fehlversuchen, „Streiksemester“ für BAföG/Stipendien, Verlängerung von Fristen!

In einer scheinbar demokratischen Uni haben die Studierenden kaum eine Möglichkeit, etwas gegen diesen unhaltbaren Zustand zu unternehmen. Die Hochschulautonomie ist viel eher eine Präsidialautonomie, welche die Interessen der Studierenden und der Beschäftigten ignoriert. In den demokratischen Gremien sind Studierende unterrepräsentiert, während sich die Macht bei den Profs konzentriert. Hinzu kommt die neoliberale Umgestaltung der Unis: Leistungsdruck, Modulzwang, Massenabfertigung in überfüllten Räumen, Exzellenzwahn, Ellenbogenmentalität, Kooperationen mit der Bundeswehr, Anwesenheitspflicht, Befristungswahn im akademischen Mittelbau… eine schlicht endlose Liste an Missständen, welche jeglichen emanzipatorischen Anspruch an Bildung zerstören. Anstatt dem Markt sollte Bildung den Menschen dienen! Es ist Zeit für eine „Uni von unten“ und die Öffnung der schon immer exklusiven Lernfabriken.

✏ Wir fordern: Die Demokratisierung der Hochschulen und Entmachtung der Präsidien!

✏ Wir fordern: Die Umgestaltung der Lernfabriken in Orte freien und kritischen Lernens und Lehrens!

✏ Wir fordern: Die Ausfinanzierung der Hochschulen!

In den vergangenen Jahren sind die Lebenshaltungskosten massiv gestiegen. Die Mieten sind explodiert und bezahlbarer Wohnraum ist knapp. Zu Beginn der Semester wird diese Situation unerträglich. Und auch sonst kann vom BAföG-Regelsatz niemand leben.

✏ Wir fordern: Eine neue Mietenpolitik, die bezahlbaren Wohnraum für alle schafft!

✏ Wir fordern: Die Erhöhung des BAföG-Regelssatzes!

Um unsere Forderungen nach einem selbstbestimmten Leben und Lernen Ausdruck zu verleihen, möchten wir eine vergessen geglaubte Kunst wiederbeleben: Den Bildungsstreik.

Lasst eure Vorlesungen und Seminare sausen und wehrt euch gemeinsam mit uns!


Der Aufruf wird unterstützt von

Unsere Aktion findet statt in Verbindung mit dem Aktionstag am 13. Juni 2018 von „Lernfabriken meutern!“ und dem Zwei-Wochen-Streik der studentischen Beschäftigten.


Eure Gruppe will sich auch dem Aufruf anschließen? Schreibt eine Mail an info@wir-streiken-alle.de und verbreitet den Aufruf über eure Kanäle!